Aus Presseberichten |
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Robert Levins spannende Mozart-Messe
Ergänzte Fassung des c-Moll-Torsos in einer
Aufführung der Niederrheinischen Kantorei
Es gab ja sehr viel Mozart im Umfeld
seines 250. Geburtstags und man muss den Meister wirklich nicht hassen,
um manchmal zu viel des Guten darin zu sehen. Eine Aufführung, die
selbst nach den Strapazen des Mozart-Jahres noch aufhorchen ließ, war
jetzt in der voll besetzten Barbarakirche am Schildberg in Dümpten zu
hören: die unvollendete c-Moll-Messe in der von Robert Levin
vervollständigten Fassung. Eine spannende Angelegenheit, scheint Levins
Versuch doch denen seiner Vorgänger deutlich überlegen. Da ist eine
ganze Menge Mozart zu hören. Ich weiß nicht, ob der Hörer in der Lage
ist, auf Anhieb vollendete von ergänzten Passagen zu unterscheiden. Die
von Werner Seuken geleitete Niederrheinische Kantorei Mülheim an der
Ruhr machte dem Publikum die Unterscheidung jedoch leicht: Ganz
komfortabel waren im Programmheft die Texte farblich abgehoben. Weißer
Untergrund bedeutete original Mozart, bei leichten Ergänzungen waren
diese gelb vermerkt, grün unterlegte Passagen wiesen auf
Neukompositionen nach werkfremden Mozart-Skizzen. Und wer es genau
wissen wollte, bitte sehr: "Komposition einer vierstimmigen Fuge,
basierend auf dem Gegenthema des Kyrie, allerdings hier in Dur und im
´alla breve´-Tempo" - so stand´s unter der Nr. 15, dem vertrackten
Chorsatz des "Et vitam venturi", den der Chor mit einer für Laien schon
unglaublichen Rasanz rüberbrachte. Da hatte Werner Seuken ganze
Probenarbeit geleistet, auch die Instrumentalisten der Jungen
Philharmonie Niederrhein wirkten bis in die Haarspitzen konzentriert und
motiviert.
Eine Aufführung, die zu den Glanzpunkten
des Mülheimer Musikjahres zählt, zumal auch die Solisten Katharina
Sabrowski (Sopran, herrlich das Kyrie), Claudia Darius (Mezzo), Joachim
Duske (Tenor) und Hans Christian Hinz (Bass) inspirierten Mozart-Gesang
boten.
08.05.2007
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Freitag,
GEISTLICHE
MUSIK |
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SONNTAG, Einen gesungenen Gruß brachte die Niederrheinische
Kantorei aus Mülheim im Gottesdienst am 6. Juni und bedankte sich
damit für einen Probensamstag in unserer Gemeinde. Zur Eröffnung gab
es die dramatische und plastische Vertonung „Vertreibung der Krämer
aus dem Tempel“ von Zoltán Kodály. In der anspruchsvollen Komposition
„Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen“ von Johannes Brahms wurden
die Fragen aus Hiob 3, 20 –23 erschütternd und eindringlich vorgebracht,
bevor zuversichtlich und vertrauensvoll der Schlusschoral erklang:
„Mit Fried und Freud ich fahr dahin, in Gottes Willen.“ Als ein weiteres
Meisterwerk der à capella Chorliteratur sang die Kantorei die Vertonung
des zweiten Psalms von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dass der Chor
neben den klassischen Werken auch schwungvoll neue Wege geht, wurde
mit dem abschließend dargebotenen Spiritual „Holy“ von Ralf Grössler
rhythmisch und mitreißend gezeigt. Unter der Leitung von Werner Seuken,
Goch, stellte sich die Niederrheinische Kantorei damit gut vorbereitet
auf die Bundesfeier in Zwickau (10.- Dieter Martin |
DIENSTAG, 25. MÄRZ 2003 „Singen für eine Welt des Friedens' KONZERT / Die Veranstaltung der Freien evangelischen Gemeinde im Jahr der Bibel kam gut an.
Nach hochkonzentrierten, im abendländischen Stil geschriebenen Kompositionen, lockerten unter anderem Ruppels „Gott gib Frieden" für Sprecher, Chor, Schlagzeug und Klavier, inspiriert durch Spirituals, Christian Friedrich Witts „Suite für Blockflöte" (ordentlich das „Niederrheinische Blockflötenensemble") die strenge geistliche Atmosphäre des Konzertes etwas auf, ohne dass der geistige Hintergrund verloren ging oder sich verflüchtigte. Von ausgewogener Klangbalance bis hin zur fast lupenreinen Intonation gelang ein seriöses Klangbild. (Renate Scheler) |
Mülheim:
Oratorium
ohne Idylle
(aus NRZ vom Genau zum Beginn der Vorweihnachtszeit präsentierte die "Niederrheinische Kantorei Mülheim" das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. In der vollbesetzten Heilig-Geist-Kirche erklangen .. nicht die üblichen ersten drei Kantaten des beliebten Werkes, sondern neben der Eingangskantate auch die Kantaten 4 bis 6. Wortaussage zur Geltung bringen ... ... rücken sie bewusst von der "Idylle" der Heiligen Nacht ab und stellen die menschlichen Fragen und Realitäten stärker in den Mittelpunkt. Dass auch diese Kantaten den Zuhörer musikalisch anzusprechen vermögen, zeigte der begeisterte Beifall nach der zweistündigen Aufführung. Einmal mehr demonstrierte die von Werner Seuken .. dirigierte Chorgemeinschaft, dass sie sich darum bemüht, die großen Werke der geistlichen Musik möglichst "werkgerecht" aufzuführen und die Wortaussage zur Geltung zu bringen. So wählte der Dirigent mit gutem Gespür insgesamt recht zügige Tempi. Auch hatte Seuken seinen Chor zu sehr transparentem Singen geschult, was den großen, bewegten Eingangschören sehr zugute kam. Großen Anteil am Gelingen der Aufführung hatten die Solisten Stefanie Stiller (Sopran), Claudia Darius (Alt), Joachim Duske (Tenor) und Klaus Bülow (Bass), die nicht nur große stimmliche Präsenz zeigten, sondern auch durch ihre musikalische Gestaltung der Textaussage die nötige Bedeutung gaben. |
Kamp-Lintfort: Kunst und Musik Am
Sonntag, 24. September findet um In dem Programm am Sonntag stehen Werke
von Mendelssohn-Bartholdy im Mittelpunkt. So spannt sich der Reigen
von Liedern bis zu 8-stimmigen und großen doppelchörigen Werken. Die
vorwiegend dem alten Testament entnommenen Liedtexte werden in die
gleichzeitig in den Räumen jetzt aktuell stattfinde Chagall-Ausstellung
integriert, wobei einige Exemplare meditativ in das Blickfeld gerückt
werden, so dass durch Bildmeditation und Musikhören ein Erleben auf
mehreren Ebenen möglich wird. |
Mülheim - Evangl. Akademie:
Konzert mit der Big Band - |
Messias mit Wucht und
Raffinesse
Noch vor ihrem Kanada-Debut (WAZ berichtete) ließ sich die Niederrheinische Kantorei an der Ruhr auf das Werk ein, das ein Meilenstein seines Genres ist, ein Prüfstein dazu. Und dem wusste der Chor trefflich zu begegnen - von der stimmgewaltigen Wucht der Lobpreisung bis zur delikaten Piano-Raffinesse. Feinnervig gestaltete Werner Seuken als Chorleiter und Dirigent, angenehm schlackenfrei beschwor er Wohlklang ohne falsche Weihe herauf. Dem eiferte auch das Niederrheinische Kammerorchester nach, das wach reagierte (exzellent das Cembalo, vital Pauken und Trompeten) und allenfalls bei den Violinen Hörer-Wünsche offen ließ. Eher bedauer- als ärgerlich, dass die indisponierte Altistin Constance Becker-Lefherz den Nuancenreichtum ihres Parts kaum erfühlen konnte. Dafür hatte Seuken für die anspruchsvolle Fusion der Tenor- und Bariton-Partie mit Joachim Duske (NDR-Chor) einen solistischen Glücksfall in petto: Da traf makellose Diktion die hohe Kunst vokaler Stilsicherheit. LvG |
Transparenz und Präzision Niederrheinische Kantorei präsentierte Händels „Messias“Aus der NRZ – MH vom |
Auch das Zusammenspiel zwischen den Musikern und den Solisten wirkte durchweg
überzeugend. |
Kurz vor ihrer Tournee durch Kanada präsentierte die Niederrheinische Kantorei Mülheim e.V. Händels Oratorium „Der Messias“ vor einem bemerkenswert großen Publikum in der Stadthalle, das denn auch für die rundum gelungene Aufführung nicht mit Beifall sparte.
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Gleich der erste Chor beeindruckend: |
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Hochkarätiges Gesangsensemble: Die von mehreren Konzerten in Mülheim bekannte, von Werner Seuken kundig geleitete Niederrheinische Kantorei ist ein hochkarätiges Gesangsensemble. Stimmliche Qualität, lebendige Wortgestaltung der Texte sind hervorragende Eigenschaften des Chores. Der Dirigent versteht es, Linien und Strukturen der Werke klar nachzuvollziehen und den Chorklang immer transparent zu halten. WAZ 82 |
.. Bei aller Expressivität des Instrumentalensembles gingen dennoch die entscheidenden Eindrücke vom Chor aus, den Werner Seuken mit klaren Zeichen absolut sicher leitete und zu deutlicher sängerischer Gestaltung der Texte anhielt. WAZ 1995 |
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Musik als Träger der Botschaft Mit recht anspruchsvollen und modernen Motetten, die sich auf Grund ihres Schwierigkeitsgrades für sehr viele Laienchöre verbieten, gratulierte die Niederrheinische Kantorei unter Werner Seuken – gleichzeitig Mitbürger und Gast - im vollbesetzten Gotteshaus dem Jubiläumschor. Die Kantorei bezeugte ihr Format in der Doppelchörigkeit nicht weniger als in der Vielstimmigkeit der Brahms Motette. Die Spannkraft der Interpretation bestätigte, wie überlegt der Dirigent die ihm gegebenen Möglichkeiten nutzte. RP 1990 |
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Rezension zur CD: Stephan Volke 1993 |
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Messias-Oratorium begeisterte in der Stadthalle Das nordrhein-westfälische und sächsische Gemeinschaftsprojekt lockte zahlreiche Besucher an. 1988 hatte ja schon Bachs Matthäus-Passion mit der Niederrheinischen Kantorei große Resonanz gehabt. Seuken favorisierte die Messias-Einspielung von Trevor Pinnock, und das merkte man sofort: Die Chöre wirkten sehr belebt, die schnellen Tempi stellten den hervorragend eingestellten Chor allerdings nie vor Probleme. Das atemlose Brio fand in der Verinnerlichung der Arien ein wirkungsstarken Kontrast. Das Colllegium Instrumentale fügte sich dem musikalischen Geschehen mühelos ein. WAZ 1992 |
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Matthäus Passion vor ausverkauftem HausSicherlich gibt es nicht viele andere Kompositionen, die auf die Zuhörer einen derartig nachhaltigen Eindruck ausüben; wenn die Aufführung dann nach ein so hohes Niveau wie hier erreicht, wird die Wirkung noch gesteigert. Vor ausverkauftem Haus durften alle Mitwirkenden zurecht den nicht enden wollenden Schlussapplaus für großartige Leistungen entgegennehmen. NRZ 1987 |
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Kantorei mit ausdrucksstarken Chören... Dem Hörer den Verkündigungscharakter des Passionsgeschehens unmittelbar mitzuteilen, bliebt permanentes Anliegen dieser Aufführung der Johannes Passion. Mit großer Sorgfalt hatte der Chor seine Partien einstudiert, um sie hier beherrscht mit lebendiger, nicht nur terrassierter Dynamik und klarer Textverständlichkeit aufklingen zu lassen. Vor allem die oft diffizilen stark rhythmisch geprägten kurzen Einwürfe der Turbaechöre mit ihrem zuweilen beißenden Spott oder ihren höhnischen Fragen zeugten vom Bemühen der Niederrheinischen Kantorei aussagen und Ausdrucksmittel dieser Passionsvertonung an den Hörer weiterzugeben. Dass die großartige Aufführung von den vielen Besuchern so intensiv aufgenommen werden konnte, hatte Werner Seuken durch eine mit etlichen Klangbeispielen untermalte Einführung in Absicht, Struktur und Gestaltungsmittel der Passionsvertonung vorbereitet. RP 1985 |
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Matthäus Passion gemeinsam mit dem VHS-ChorAnerkennung gebührt aber erst recht den Chören, die ihre Aufgaben gründlichst vorbereitet hatten, trotz der relativ großen Besetzung es an Klanghomogenität und Akkuratesse wie Transparenz nicht fehlen ließen und so den schwungvoll genommenen Turbae-Szenen mit ihrer sich geradezu aufdrängenden Dramatik wie den meditativen Chorälen ein Höchstmaß an Gesangskultur mitgaben. Dass diese großartige, lebendig bleibende Deutung der Matthäus Passion nach Bach einen tiefen Eindruck auf die vielen Besucher machte, dafür war der fast fünf Minuten währende Applaus nach dem Schlusstakt ein unüberhörbarer Hinweis. RP 1987 |
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